Im Netz

Cybergrooming

Cybergrooming

Grooming kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie vorbereiten/anbahnen. Unter Grooming wird die gezielte Anbahnung sexueller Kontakte durch Erwachsene an Kindern und auch Jugendlichen verstanden. Geschieht dies über das Internet, also in sozialen Netzwerken, Chatrooms, auf beliebten Video-Plattformen wie TikTok und Snapchat oder in Onlinespielen, spricht man von Cybergrooming.

Durch erworbenes Wissen aus den jeweiligen Profilen der Kinder und Jugendlichen sowie Schmeicheleien und vorgetäuschtes Interesse an der Person versucht der/ die Täter*in, Nähe und Gemeinsamkeiten herzustellen. Der/Die Täter*in gibt sich selbst als Jugendlicher oder junger Erwachsener aus. Vertrauen in den neuen Online-Kontakt ist schnell hergestellt, denn jede*r fühlt sich schnell geschmeichelt, wenn jemand großes Interesse an der eigenen Person zeigt.

Es beginnt mit netten „harmlosen“ Gesprächen, mit dem Austausch über Interessen, Hobbys, Musikgeschmack etc. Kaum ist Vertrauen gefasst, wird es auch schon anders. Die Gesprächsinhalte oder Kommentare werden anstößig, obszön und kreisen um das Thema Sexualität. Oft wird das Kind oder der/die Jugendliche dazu gedrängt, intime Fotos oder Videos von sich zu schicken oder die Web-Cam einzuschalten. Einige Täter*innen versuchen sich mit den Kindern und Jugendlichen persönlich zu treffen, im schlimmsten Fall, um sie sexuell zu missbrauchen.

Gegen neue Kontakte ist generell nichts einzuwenden, misstrauisch solltest du allerdings werden, wenn dein Gegenüber 

  • dir in Allem zustimmt, viele Komplimente macht und für alles Verständnis hat.
  • ständig anzüglich über sexuelle Themen spricht oder von dir Aussagen zu sexuellen Themen haben möchte.
  • persönliche Daten (z.B. deine Adresse oder Handynummer) oder Bilder, Videos von dir verlangt.
  • dir ein schlechtes Gewissen machen will, weil du seinen Forderungen nicht nachkommst.
  • möchte, dass eure OnlineBekanntschaft exklusiv ist und deswegen geheim bleiben muss.
  • von einer Plattform auf WhatsApp oder einen anderen Messenger wechseln möchte.
  • sich mit dir persönlich treffen möchte.

Du bist von Cybergrooming betroffen? Vertrau dich schnell jemanden an, sprich mit deinen Eltern und wendet Euch an die Polizei, um Anzeige zu erstatten. Denn auch wenn der Kontakt nur online stattfindet und es nicht zu „tatsächlichen“ sexuellen Handlungen kommt – macht der/die Täter*in sich nach §176a StGB, strafbar. Cybergrooming ist in Deutschland verboten und gilt als eine besondere Form des sexuellen Missbrauchs an Kindern.